Die Kindergarten-Verfassung | Anschwung, Auftakt, Zukunft

Warum braucht die PampelMUSE eine Kindergartenverfassung?

Die Idee, eine Kindergartenverfassung zu schreiben, hat unseres Erachtens das Schlagwort „Partizipation“ ins Rollen gebracht. Der Begriff Partizipation (also Teilhaben, Teilnehmen, Beteiligtsein) taucht so u.a. im sächsischen Bildungsplan auf. Dort werden Bildungsaufträge an die pädagogischen Fachkräfte formuliert und in diesem Zusammenhang der Auftrag, Kinder in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Denn – das wird hier besonders hervorgehoben- Beteiligung dient der Bildung sozialer Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder.

Aber mit Partizipation in der Einrichtung Kindergarten ist nicht allein die Teilhabe der Kinder an den alltäglichen Entscheidungsprozessen, sondern auch die Arbeit der ErzieherInnen an ihrem Arbeitsplatz und der Eltern gemeint. Schließlich müssen Eltern auch diesen Bildungsprozess ihrer Kinder verantworten.

Mit anderen Worten: Egal, ob es die ersten Versuche meines Kindes auf der Blockflöte sind oder ob es sich mit den Worten „Kinder dürfen auch mal was bestimmen“ meiner Entscheidung widersetzt, alles was im Kindergarten gelernt wird, wird in den Familienalltag getragen. Unter dem Oberbegriff Partizipation/Teilhabe/Beteiligung lässt sich vieles formulieren, das auch heute schon in der PampelMUSE gelebt wird, so z.B.:

– Wertschätzung
– Selbstwertgefühl
– Bedürfnisse äußern
– mitbestimmen
– sich selbst in Prozesse einbringen
– auf gleicher Augenhöhe etwas aushandeln
– Konflikte bewältigen

Unser Anliegen ist es, alle drei im PampelMUSEN-Alltag beteiligten Gruppen, also Kinder, PädagogInnen und Eltern, ihre Bedürfnisse an das Zusammenleben formulieren zu lassen und in einem Text festzuhalten.

Dabei wollen wir das Vorhaben aber nicht kleiner machen als es ist: Eine Verfassung ist ein Dokument mit Pioniercharakter und Anspruch auf eine dauerhafte Zukunft. Wir möchten damit auch Vorbild sein und andere zur Nachahmung anregen. Denn wo, wenn nicht im Kindergartenalter legen wir mit und in unseren Kindern die Grundlagen für ein einvernehmliches aber auch konstruktiv kritisches Zusammenleben in der Zukunft.

Unsere Verfassung wird eine Präambel tragen, die genau diesen Kern ihres Sinns festhalten soll. Darüber hinaus sind wir in der Erarbeitung vollkommen frei. Hier liegt die große Chance für uns alle, ein gemeinsames Verständnis über die Möglichkeiten der Mitbestimmung im Kindergartenalltag darzulegen, um für alle Beteiligten Transparenz und Verbindlichkeit über den zu findenden „kleinsten gemeinsamsten Nenner“ zu schaffen.

Es ist nicht mehr aber eben auch nicht weniger.

Die Elternvertretung und der Vorstand des Fördervereins sind bereits Mitglieder der Anschwung Initiative, die das Vorhaben initiiert hat, und wir laden alle Eltern dazu ein, sich uns in diesem wichtigen Moment anzuschliessen. Heute, am Dienstag den 08. Juli 2014 ist für uns der Auftakt für die Zukunft…

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